Wir haben den Medienwandler erfunden,

entwickelt und international patentiert !

Patentschrift :

Internationale Veröffentlichungsnummer: WO2017174680A1

HTW Saar:

Tests bei der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Aufgrund ihres langjährigen Engagements zählt die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes zu den renommiertesten Instituten Deutschlands in Bezug auf den Alternativkraftstoff Autogas. Die Untersuchungen des HTW-Instituts Automotive Powertrain unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Heinze lieferten valide Grundlagen zur Fortführung der Steuerermäßigung für Autogas und verdeutlichten die emissionstechnischen Vorteile von LPG gegenüber herkömmlichen Diesel- und Ottokraftstoffen hinsichtlich der aktuellen Debatte um Maßnahmen zur Luftreinhaltung in den Innenstädten. Bei Messungen der Abgasemissionen im realen Straßenverkehr (RDE/Real Driving Emissions) kommt ein PEMS (Portable Emission Measurement System) der neuesten Generation des Herstellers AVL zum Einsatz. Erste Tests mit einer Beta-Version der neuartigen Autogasanlage mit einem VW Golf (Bild) lieferten bereits erfolgsversprechende Ergebnisse: So konnte damit durch den Einsatz von Autogas in Motoren mit Direkteinspritzer-Technologie der gesundheitsgefährdende Feinstaubausstoß um mehr als 98% im Vergleich zum Benzinbetrieb gesenkt werden.

Presseveröffentlichung:

Flüssiggas Magazin 2/2018:

Neuer Typus Autogasanlagen:

BEFINAL GmbH schlägt neues Kapitel bei Gasantrieben auf

80.000 Testkilometer hat dieser Golf ohne Beanstandungen abgespult. BEFINAL wird als erstes für VW-Fahrzeuge die R-115-Genehmigungen beantragen.
80.000 Testkilometer hat dieser Golf ohne Beanstandungen abgespult. BEFINAL wird als erstes für VW-Fahrzeuge die R-115-Genehmigungen beantragen.

Die Diskussionen um Umweltzonen, blaue Plaketten und Feinstaub scheinen Deutschlands Autofahrer zu verunsichern. Als Konsequenz aus der allgemeinen Diskussion um Emissionen bröckelt das Diesel-Privileg insbesondere bei den Dienstwagen, Benziner sind plötzlich wieder angesagt. Doch bis auf Fiat mit seiner Multi-Air-Technologie setzen fast alle Automobilhersteller auf direkteinspritzende Motoren, die zumindest im Teillastbereich mit niedrigen Verbräuchen und Emissionen aufwarten, jedoch eine Menge Feinstaub produzieren, der in Form von ultrafeinen Partikeln als hochgradig krebserregend gilt, wenn er aus der Verbrennung von aromatischen Kohlenwasserstoffen stammt. Mit Autogas lassen sich diese Feinstaube auf bis zu 99 % reduzieren, doch handelsübliche Gasanlagen erforderten bisher einen hohen Eingriff in die Peripherie des Motors bis hin zur technischen Veränderung einzelner Komponenten wie beispielsweise der Kraftstoff-Hochdruckpumpe. Die Entwicklung der BEFINAL GmbH aus Herne, die noch in diesem Jahr ihre Zulassung erhalten soll, hat einen komplett neuen Typus von Gasanlagen für DI-Motoren geschaffen, der geeignet ist, den Autogas-Markt komplett neu aufzurollen.

 

Bereits in der Vergangenheit berichtete das Flüssiggas-Magazin mehrfach über die Entwicklungsfortschritte. Jetzt steht fest: Die Gasanlage hat in ersten Tests auf der Straße ihre Standfestigkeit bewiesen, Genehmigungsverfahren für die mit Autogas beaufschlagten Komponenten laufen und auch die Genehmigung der Anlage nach ECE R 115 sollte mit Juni dieses Jahres abgeschlossen sein, so dass einem Vertrieb nichts mehr im Wege steht.

 

Holger Becker, einer der schlauen Köpfe von BEFINAL, der maßgeblich hinter der Entwicklung steht: „Mehrere Fahrzeuge haben jetzt bis zu 80.000 Kilometer auf europäischen Straßen abgespult, teilweise unter Volllast. Die Anlage läuft störungsfrei. Einer Fertigung in größeren Stückzahlen kann starten, sobald eine entsprechende Nachfrage generiert ist.“

 

Um genauer zu verstehen, was diesen neuen Typ von Autogasanlage von herkömmlichen Anlagen unterscheidet, muss man in die technischen Details schauen.

 

Problem Kraftstoff-Hochdruckpumpe

Bei bestehenden DI-Anlagen wurde die Kraftstoff-Hochdruckpumpe mit Autogas betrieben, was bei einzelnen HD-Pumpen aufgrund der fehlenden Schmierung im Gas zu Haltbarkeitsproblemen führen konnte. Generell gilt: Hochdruckpumpen einzelner Hersteller sind schon im Benzinbetrieb als überaus reparaturanfällig bekannt, werden Sie mit Autogas betrieben und wie bisher üblich technisch dahingehend verändert, dass eine Gasrückführungsleitung montiert wird, geht die Herstellerhaftung der Hochdruckpumpe auf den Hersteller der Gasanlage über. Die BEFINAL-Anlage kennt dieses Problem nicht, denn die Hochdruckpumpe macht weiterhin das, wofür sie eigentlich konstruiert wurde: Sie baut Kraftstoffdruck auf, der dann an den sogenannten Medienwandler weitergegeben wird. Das Problem der teilweise fehlenden Schmierung und die Probleme mit dem Anbohren der Pumpe zur Montage einer Rückführungsleitung sind damit gelöst.

 

Problem Dampfblasenbildung im Autogas

Verblieben bei herkömmlichen Anlagen Gasmengen in der Hochdruckpumpe, konnten sich bei warmen Außentemperaturen und heißem Motor Dampfblasen bilden, die einen Neustart des Motors verhinderten. Nicht so bei der BEFINAL-Anlage: Hier befindet sich das Gas lediglich im Medienwandler, der einem deutlich niedrigerem Temperaturumfeld ausgesetzt ist und bei Bedarf kurz über den dort angebrachten Rücklauf gespült wird. Gleichzeitig sorgt der dafür, dass bei Abstellen des Fahrzeugs ca. 0,1 Liter Benzin in die Zuleitung zu den Rails gelangt, so daß auch hier keine Dampfblasen entstehen können.

 

Problem undichte Injektoren

Die Nadelspitze des Benzininjektors neigt dazu, nach einer gewissen Laufleistung nicht mehr korrekt abzudichten. Im Benzinbetrieb, für den sie ja eigentlich entwickelt wurde, kein Problem. Im Gasbetrieb kann das aber, wenn Autogas mit hohem Druck vor der Injektornadel anliegt, zu einer Flutung des Brennraums und Teilen des Motors wie beispielsweise dem Kurbelwellengehäuse führen. In diesem Fall müssten die Injektoren vorzeitig ausgetauscht werden. Da jedoch, wie zuvor beschrieben, vor dem Abstellen eine geringe Menge Benzin vor die Injektoren gepumpt wird, sind auch diese Schwierigkeiten damit ausgeschlossen.

 

Problem Ventileinschlag

Ventile und Ventilsitze werden aufgrund der fehlenden Schmierstoffe im Autogas gerade im Gasbetrieb besonders beansprucht. BEFINAL hat mit dem Autogasadditiv-Spezialisten ERC eine Lösung entwickelt, mit der dieses Problem analog zu der bereits bewährten Lösung für Saugmotoren effizient gelöst wurde.

 

Problem Motorelektronik

Die Integration vieler bestehender flüssig-direkt einspritzender Gasanlagen in die Motorelektronik stellte sich bisher so weitreichend dar, dass ein Ausfall der Gasanlage oder ganz einfach ein leerer Gastank dazu führten, dass das Fahrzeug auch im Benzinbetrieb seinen Dienst versagte. Nicht so die BEFINAL-Anlage: Steht kein Gas zur Verfügung oder meldet das Gassteuergerät eine Störung, wird der Motor quasi unbemerkt davon weiter mit Benzin versorgt. 

 

Problem Abschaltung des Gaskreislaufs

Die gesetzlichen Regularien schreiben vor, dass die nach dem Abstellen des Fahrzeugs der Gaskreislauf ebenso dauerhaft unterbrochen wird. Herkömmliche flüssig-direkt einspritzende Gasanlagen erfüllten diesen Anspruch nicht in jedem Fall, oftmals wurde noch deutlich später Gas gepumpt, um die den Neustart erschwerende Dampfblasenbildung zu vermeiden. Bei der neuen Gasanlage ist das nicht mehr erforderlich.

 

Um es an dieser Stelle einmal populistisch auf den Punkt zu bringen: Was die Firma BEFINAL aus Herne hier auf die Beine gestellt hat, ist nichts anderes als die vielzitierte „eierlegende Wollmilchsau“ für Autogasantriebe. Bisher bekannte Probleme mit flüssig-direkt einspritzenden Gasanlagen bekommt dieses neue Konzept zumindest dem ersten Anschein nach in den Griff. Doch, wie so oft, sollte man noch ein wenig auf die Euphoriebremse treten, denn letztlich muss das Konzept seine Tauglichkeit erst noch auf der Straße beweisen. Und dafür sind die bisher gefahrenen Testkilometer einfach zu wenig. Der Ansatz und die ersten Ergebnisse lassen jedoch hoffen. Nicht nur für BEFINAL, sondern für die gesamte Branche.

 

Jetzt sind die Gasversorger am Zug

Die BEFINAL GmbH hat jahrelange Entwicklungsarbeit geleistet. Nicht in teuren, EU-finanzierten Research- and Developmentcentern, sondern im Hinterzimmer eines kleinen Betriebes in Herne im Ruhrgebiet. Was dabei herausgekommen ist, hat nicht nur bis zum jetzigen Entwicklungsstadium eine Menge Geld und noch mehr Freizeit gekostet, sondern kann sich durchaus sehen und insbesondere fahren lassen. Das genau in diesem Herner Hinterzimmer die deutschen Umweltprobleme gelöst wurden, wäre wohl vermessen, zu behaupten. Aber eine Chance hat dieses durchdachte Projekt in jedem Fall verdient, denn es ist unbestritten besser, als mit Steuergeldern finanzierte Moose auf irgendwelchen Wandflächen aufzubringen, um Feinstaub zu reduzieren, wie unlängst in Stuttgart geschehen.

 

Da Autogas bei unserer, von der Elektromobilität getriebenen Politik aber gerade nicht so hoch im Kurs steht, sollten jetzt diejenigen voran gehen, die beim Thema Autogas den eigentlichen Rahm abschöpfen: Die Gasversorger! Sie verfügen über nicht unerhebliche Fahrzeugflotten. Unter deren Motorhauben nageln aber oftmals nicht etwa die Gasrails, sondern Dieselmotoren.  Sie könnten mit gutem Beispiel voran gehen, zumindest einen Teil ihrer Flotte mit diesen neuen Anlagentyp umrüsten lassen und so der Entwicklung auf die Sprünge helfen. Es bedarf keines besonderen Weitblicks, das der Return-of-Invest sich für sie schneller auszahlen könnte, als gedacht. Nämlich dann, wenn wegen des Feinstaubs die ersten Fahrverbote in Innenstädten ausgesprochen werden.